Personelle Verbindungslinien, die aufhorchen lassen

... Nun ergeben sich bei den Recherchen Verbindungslinien, die aufhorchen lassen. nimmt man als Startpunkt für Überlegungen Ministerin Ulla Schmidts regelmässigen Apell, für mehr Qualität und Effizienz zu sorgen - über diesen Neusprech wurde hier schon anhaltend diskutiert- führen diese gebetsmühlenartig vorgebrachten Vokabeln überraschenderweise hinter die Kulissen. Zunächst stolpert man darüber, dass Jan Güssow am Lehrstuhl für Betriebswirtschaft der Bundeswehrhochschule München diesen Forschungsbereich bis 2008 gestaltet hat unter Prof. Braun. Güssow ist seit 2008 in der Geschäftsführung Strategieplanung des Städt. Klinium München tätig. Nicht verwundert ist man, dass seine Buchveröffentlichungen in demselben Verlag herausgegeben werden, der sämtliche Literatur der deutschen Managed Care-Vertreter auflegt. Diese Theorielegungen des Bundesverbandes Managed Care sind gezielt überlegt und sollen helfen, das amerikanische Gedankentum zu Managed Care Organizations nach Good Old Germany zu transportieren. Die USA bleiben zwar unangefochten Vorreiter in Pay for Performance-Entwicklungen, haben aber dadurch hierzulande immer mehr Impulse an gesundheitspolitische Entscheider zu vermitteln. Im März hat bspw. der US-Summit zu P4P in San Francisco stattgefunden. Ich verwie a.a.O auf DxCG , der dt. Tochter von Veriskhealth aus Boston, die Randall Ellis als "Co-Founder" von Krankheitsbewertungen und Outcom-orientierten Vergütungsstrukturen in Münch´ner Dependance den Kassen andient, die sich dort ihre Morbi-RSA-EDV-Programme für mind. 10 Tsd € / Lizenz programmieren lassen. Die Bundesregierung verwendet nach eigenem Verlauten von DxCG ebenfalls Prognosemodelle von veriskhealth für Gesundheitsrisiken.. . Randall Ellis hat 2008 als Referent auf der DXCG-Tagung einen Vortrag gehalten mit dem bezeichnenden Titel P4p- Primary care. Sein deutsches Pendant sitzt im Bundesversicherungsamt: Ellmar Schmid, der sich ausführlich mit P4P-überlegungen sowie Morbi-RSA-Berechnungen beschäftigt. Elmar Schmid hielt den Ergänzungsvortrag P4P-Ambulante Versorgung in Deutschland. Wendet man sich dem Bundesverband Managed Care zu, fallen hier bestimmte Persönlichkeiten auf: Zum einen ist mir Meyer-Lutterloh noch aus bayrischen Weiterbildungszeiten namentlich bekannt, der als Hausarzt und (ehem.?) Mitglied des BHÄV nach Berlin zum BMC schon sehr früh wechselte. Auffällig ist auch Prof. Amelung im Vorstand, der durch multifunktionäre Tätigkeiten über ein weit verzweigtes Netz verfügt. Amelung ist sozusagen der Taktgeber und Meinungsmacher für den Managed Care-Gedanken in Deutschland. Wenn Sie auf der BMC-Site auf die Buchveröffentlichungen gehen, werden Sie die gedankliche Vor-Arbeit des Vorst-Vors. von BMC erkennen. Sjuts als ehem BKK- Macher leitet nun bei VW die Abt. Gesundheitsmanagement. Frau Eble als Leiterin der Abt. Gesundheitspolitik von Berlin-Chemie finden Sie als Gesundheitsökonomin auch wieder auf der Health care-Akademie in Düsseldorf . Kein Zufall, dass BMC im selben Hause wie die Gematik in Berlin residiert . Schauen Sie sich bei Gelegenheit das in der Nähe vom Bahnhof Friedrichstrasse einmal an. Wir wissen, dass Köhler auf dem letzten Jahreskongress von BMC im Berliner Gendarmenmarkt gewesen ist und sich dort neben Staatssekretär Schröder zu verschiedenen Aspekten geäussert hat. Der Leiter des Berliner Polikum äusserte sich ebenfalls zu verschiedenen Themen dort. Nicht umsonst kann sich Köhler auf vorgefertigte Honorarverteilungs-Optionen aus den USA stützen, wie Güssow sie darlegt, die jedoch auf den besonderen deutschen Versorgungsmarkt adaptiert werden sollen. Man mag zur Zeit noch über Aquik lächeln, aber die nächste Stufe der Honorarreformen wird vermutlich solche Elemente einführen. Alles, was Köhler frühzeitig ankündigte, wurde im Laufe der Zeit allmählich umgesetzt. Um sollche für die BRD ungewöhnliche Verteilungsüberlegungen überhaupt durchsetzen zu können, war und ist Köhler auf das Mitwirken der Fachverbände angewiesen. Nur mit ihnen und mit den Berufsbverbänden lassen sich die Tätigkeiten über spezifische Anreizsysteme steuern. Soweit bekannt, haben sich die meisten BV daran beteiligt, Qualitätsorientierte Kennzahlen in Workshops der KBV für ihre Fächer zu ermitteln. Nehmen wir nur einmal die Fachgesellschaft für Allgemeinmedizin. Im Präsidium der DEGAM finden sie zB Herrn Abholz, der in früheren Jahren zur "Gruppe des Jahrbuch kritische Medizin" gehörte bzw dort als Herausgeber neben Rosenbrock und Hagen Kühn mitwirkte. In der Redaktion sassen bis 2005 zumindest auch Gerlinger und Stegmüller. Abholz ist heute Vize der DEGAM und in Düsseldorf Lehrstuhlinhaber für Allgemeinmedizin. Ebenfalls ein ähnliches Spektrum vertritt als DEGAM-Präsidiumsmitglied Ferdinand Gerlach, der in Frankfurt lehrt und in etlichen Gremien arbeitet. Soweit ich mich erinnern kann, rückte Gerlach für Frau Prof. Fischer aus Hannover nach -ebenfalls früher in der Degam- in den Sachverständigenrat für Gesundheit, wo er nun neben Rosenbrock, Schrappe, Wille, Haubitz, Kuhlmey in Kürze Frau Ministerin Schmidt ein Zwischen-Gutachten vorlegen wird zur ambulanten Versorgung in einer Gesellschaft des langen Lebens. (Herr Wille bearbeitet ja die Sektorenschnittstelle amb./stat. sowie die Neugliederung der Gesundheitsberufe.). Herr Glaeske als SVR-Mitglied fällt regelmässig auf mit arztfeindlichen Stellungnahmen in der Öffentlichkeit. Ich habe Ihnen seinen vernichtenden Brief zu den § 73- HzV im Anhang beigefügt, worin er sich ebenfalls explizit zu Pay for Performance als Forderung äussert. Es verwundert nun nicht, dass die Mitglieder des Sachverständigenrates Anfang Oktober 2009 auf dem 43. Degam-Kongress auftreten werden, wo sie ihr Gutachten in einer Pressekonferenz vorstellen wollen. Erstaunlicherweise tagt die Degam mit dem Netzwerk für Versorgungsforschung zusammen, einem Zweig der Gesundheitssystemforschung, der derzeit etwas klamm finanziert in der Hochschulforschung dasteht. Glaeske, Schrappe (ebenfalls SVR), Pfaff wollen sich dort mit Abholz und Szecesny beschäftigen zu ...

Im Fokus – Fakten und Hintergründe

Regierungsbefragung

Lauterbach zeichnet ein düsteres Bild

Ein düsteres Bild der Gesundheitsversorgung hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bei der Regierungsbefragung im Bundestag am Mittwoch gezeichnet und wähnte sich doch auf dem richtigen Weg.

Protestaktion

Ärzteverbände planen Demonstration vor dem Deutschen Ärztetag in Mainz

Am 7. Mai, pünktlich zur Eröffnung des 128. Deutschen Ärztetags, findet vor der Rheingoldhalle in Mainz eine große Protestaktion zahlreicher Ärzteverbände statt. Die Initiatoren äußern sich nun offiziell zu der Aktion und den Hintergründen.

Wegen Panne bei PVS-Update

Alle Patientendaten weg – Praxis muss schließen

Weil ihr IT-Dienstleister beim Aufspielen eines Updates für ihr PVS geschlampt hat, sind plötzlich alle Patientendaten gelöscht. Das hat Folgen: Die Ärztin stellt ihren Praxisbetrieb ein.

Ambulante OPs durch HNO-Ärzte

Kassenverband sieht Leistungen „fair vergütet“

Während HNO-Ärztinnen und –Ärzte mehr Geld für ambulante Operationen fordern, hält der GKV-Spitzenverband die Eingriffe für fair vergütet. Ein niedergelassener HNO-Arzt erwirtschafte einen Brutto-Reinertrag von gut einer Viertelmillion Euro pro Jahr. Einspruch kommt vom HNO-Berufsverband.

KBV startet Kampagne

„Weil die Politik an dem Punkt Hör- und Sehprobleme hat“

Mit einer millionenschweren Kampagne unter dem Motto „Wir sind für Sie nah“ weist die Kassenärztliche Bundesvereinigung auf die Bedeutung der wohnortnahen Versorgung hin. Aus ihrer Sicht ist diese Versorgung durch die aktuelle Gesundheitspolitik gefährdet.

Krankenhausreform

Lauterbach sieht etwaiger Verfassungsklage gelassen entgegen

Bundesgesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach (SPD) will die geplante Krankenhausreform trotz anhaltender Differenzen mit den Bundesländern vorantreiben und drängt aufs Tempo. Das wurde auch bei einem Besuch im Klinikum Dortmund deutlich.

GOÄ

Gilt die Gebührenordnung auch für GmbHs?

Kann eine Ärzte-GmbH oder eine MVZ-GmbH ohne Bindung an die GOÄ freie Preise mit Patienten vereinbaren? Das legt ein Urteil des OLG Frankfurt nahe. Doch es gibt auch anderslautende Urteile. Juristen sehen Klärungsbedarf.

Bereitschaftsdienst

„Neben der täglichen Marathonarbeit kaum zu schaffen“

Seit dem Poolärzte-Urteil des Bundessozialgerichts müssen Hausärzte in Schleswig-Holstein mehr Bereitschaftsdienste schieben. Dagegen wehrt sich der Hausärzteverband und fordert: Auch die Fachärzte sollten ran. Die KV will reagieren.

Vorhaltepauschalen

Hausärzteverband wehrt sich gegen Samstags- und Abendsprechstunden

Mehr Samstags- und Abendsprechstunden? Nicht mit uns, sagt der Vorstand des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands. Die Praxen hätten sich in der Vergangenheit „genug auf den Rücken geladen“, um dieses „System der Ausbeutung“ am Laufen zu halten. Das müsse aufhören.

KVBW-Chef Braun zur Budgetierung

„Die Hausärzte werden Leistungen kürzen müssen“

Erstmals nach zehn Jahren wurden Hausärzte in Baden-Württemberg budgetiert. Nun gab es zu diesem Thema eine Sonder-Vertreterversammlung in der KV. Vorstandschef Dr. Karsten Braun zieht ein Fazit.

Bundesregierung zum E-Rezept

„Kein dauerhafter Mehraufwand für Ärzte“

Trotz „initialer Herausforderungen“ zeigt sich die Bundesregierung zufrieden mit der Einführung des E-Rezepts. Ihr lägen zudem „keine Erkenntnisse über einen dauerhaften Mehraufwand für die Ärztinnen und Ärzte“ vor.

AOK-Bundesverband

„Alle Maßnahmen zusammen führen zu extremen Einnahmezuwächsen“

Die Geschäftsführerin Versorgung im AOK-Bundesverband vermisst im Entwurf fürs neue Versorgungsgesetz zusätzliche Aufgaben für Hausärzte im Gegenzug zu erwarteten Einnahmensteigerungen. Dr. Sabine Richard trauert außerdem den gestrichenen Primärversorgungszentren nach.

Klinikreform

Too big to fail?

Sind die Verhandlungen zur Krankenhausreform zum Erfolg verdammt? Das meint Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nach der neuesten Bund-Länder-Runde. Die Streitpunkte bleiben indes die gleichen.

Pädiatrische Intensiv­medizin

„Wir steuern ungebremst in eine Katastrophe“

Seit Jahren sinkt die Zahl betreibbarer Betten in den Kinderkliniken. Die pädiatrische Intensivmedizin steuere in eine Katastrophe, warnen Fachgesellschaften. Sie fordern neue Strategien - und von der Stiko mehr Tempo.

Baden-Württemberg

Satter Honorarverlust für die Hausärzte

Auch die Hausärztinnen und Hausärzte in Baden-Württemberg spüren seit einigen Monaten die Budgetierung. Jetzt legt die Kassenärztliche Vereinigung konkrete Zahlen zum Honorarverlust vor.

Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse

„Die Verfahren dauern eindeutig zu lange“

Ohne den Zustrom von Ärztinnen und Ärzten aus anderen Ländern wäre die Versorgung in der derzeitigen Form kaum noch zu gewährleisten, meint der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Dr. Hans-Albert Gehle. Doch die bürokratischen Mühlen bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse mahlten immer noch viel zu langsam.

Reaktionen zum GVSG-Entwurf

KBV verlangt mehr Beinfreiheit

Die KBV hat die Streichung der Gesundheitskioske und primärärztlichen Versorgungszentren aus dem Gesundheitsversorgungs­stärkungsgesetz begrüßt. Nun müsse der Fokus auf der Hausarzt-Entbudgetierung liegen. Dafür brauche die Selbstverwaltung aber mehr Beinfreiheit.

Bundesgesundheitsminister

Lauterbach macht auf drohenden Ärztemangel aufmerksam

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stimmt die deutsche Bevölkerung auf große Lücken in der medizinischen Versorgung ein. Das Land werde in eine „schwierige Versorgungssituation kommen".

Rechtliche Vorgaben

Das müssen Praxen bei Cyber-Angriffen tun

Wie müssen sich Arztpraxen vor Cyber-Angriffen absichern – und was müssen sie tun, wenn sie einen Angriff bemerken? Über die rechtlichen Hintergründe hat der änd mit einer juristische Referentin beim Hamburgischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit gesprochen.

Immobilienanlagen der KVWL

KV muss mindestens 100 Millionen Euro abschreiben

Die KV Westfalen-Lippe muss mindestens 100 Millionen Euro auf verlustbringende Finanzanlagen in Gewerbeimmobilien abschreiben. Davon geht zumindest KVWL-Chef Dr. Dirk Spelmeyer aus. Vorstand Thomas Müller hat inzwischen gekündigt.

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