Colchicin ist zur Behandlung der Gicht oder zur Prävention derselben zugelassen. Aber es senkt auch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfälle bei Diabetikern - auch ohne vorbestehende KHK. Das ist das Ergebnis einer Studie, die auf der Jahrestagung des American College of Cardiology (ACC) 2025 vorgestellt wurde.
Menschen mit einem hohen Risiko für Typ-2-Diabetes und Folgeerkrankungen profitieren besonders stark von einer bariatrischen OP. Das ist das Ergebnis einer internationalen Studie unter Leitung des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD).
En Forscherteam aus Spanien hat eine neuartige CAR-T-Zelltherapie entwickelt, die gezielt gegen das CD30-Antigen gerichtet ist (HSP-CAR30). Diese Therapie zeigte in einer Phase-I-Studie eine deutliche Wirksamkeit bei Patienten mit rezidivierten oder refraktären CD30-positiven Lymphomen. Die aktuell laufende Phase-II-Studie scheint die Ergebnisse zu bestätigen.
Fusobakterien gehören zur Mundflora. Und sie stehen im Verdacht, das Wachstum von Krebs zu fördern. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung entdeckte nun unerwarteterweise eine Verbindung, die das Wachstum von fünf Fusobakterienarten zuverlässig stoppt.
Der genitale Herpes geht bekanntlich auf Infektionen mit Herpes simplex Typ 1 und 2 zurück. Das Rezidivrisiko ist jedoch mit einer Typ-2-Infektion rund viermal höher. Über das aktuelle Therapiemanagement klärte Frau Dr. Luisa Bopp aus Köln beim diesjährigen DDG-Kongress auf.
In Deutschland werden jährlich 8700 Kinder mit einem Herzfehler geboren. Mehr als 95 Prozent der Kinder überleben bis in das Erwachsenenalter, doch die Betroffenen sind psychisch oft stark belastet. Das Aktionsbündnis Angeborene Herzfehler (ABAHF) spricht von einem „massiven Versorgungsengpass“.
Prof. Norbert Brockmeyer, Präsident der Deutschen STI-Gesellschaft, macht den dramatischen Anstieg bei Gonorrhö und Syphilis in Europa auch an den eigenen Erfahrungen deutlich: „Vierzig Jahre lang habe ich mich jetzt mit HIV beschäftigt, doch notgedrungen müssen wir seit einigen Jahren auch wieder die anderen STI stärker in den therapeutischen Fokus rücken."
Ein älterer Mann entwickelt auf dem Boden einer chronischen oralen Candidiasis einen hochaggressiven Tumor der Zunge. Es folgen Chemotherapie, radikale Entfernung des Tumors und eigentlich eine Bestrahlung, die der Mann aber ablehnt.
Bei Patienten mit akuter spontaner Hirnblutung wird häufig rasch der Blutdruck gesenkt. Dies soll Komplikationen vermeiden. Doch bislang war unklar, ob die intensive Senkung des systolischen Blutdrucks auf unter 140 mmHg das Risiko für neue ischämische Hirnschäden erhöht.
Bessere Entscheidungen bei fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs: Forscher in Japan haben ein neues Prognosemodell entwickelt. Durch die Kombination von Tumormarkerwerten mit genetischen Informationen soll es Patienten genauer identifizieren können, die von einer OP profitieren könnten.
Eine Auffrischungs-Impfung sollte am besten in denselben Arm appliziert werden, wie die erste Immunisierung. Das ergab eine Studie aus Australien. Die „Same-Arm“-Strategie könnte vor allem bei schnell mutierenden Viren kurzfristig eine schnellere Bevölkerungsimmunität fördern.
Die chirurgische Überbehandlung des Prostatakarzinoms, lange eine Herausforderung für das öffentliche Gesundheitswesen, hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich reduziert. Dies zeigt eine groß angelegte Kohortenstudie mit insgesamt 185.928 Patienten.
Patienten nutzen immer häufiger digitale Tools, um Krankheiten zu erkennen und Handlungsempfehlungen zu erhalten. Zwei Studien der TU Berlin haben nun die Qualität und Wirksamkeit solcher Anwendungen untersucht. Die Herausforderung ist das Unterscheiden von harmlosen und ernsten Symptomen – und der Umgang mit den Ergebnissen.
Maternale Todesfälle werden in Deutschland bislang nicht umfassend registriert. Für eine präzise Statistik und Prävention der maternalen Mortalität ist jedoch ein verpflichtendes Register von entscheidender Bedeutung, betonen die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie die Deutsche Gesellschaft für Perinatale Medizin.
Eine neue Chance für Baloxavir: Einer kürzlich veröffentlichten Metaanalyse zufolge ist das Virostatikum eine „wirksame und sichere Option für die Behandlung von Hochrisikopatienten mit nicht schwerer Influenza“. Eine Studie hat nun untersucht, ob sich damit auch die Übertragung der Viren auf Kontaktpersonen verhindern lässt.
Auf der Jahrestagung der American Urological Association (AUA) 2025 wurde ein Hydrogel vorgestellt, das – in die Samenleiter injiziert – eine mechanische Barriere für Spermien darstellt. Die ersten Ergebnisse der Sicherheitsstudie sind vielversprechend.
In einer umfassenden Übersichtsarbeit zur Rolle des vaginalen Viroms zeigen Forschende, dass nicht nur die Bakterien der Vagina, sondern auch das virale Mikrobiom einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit von Frauen haben können.
Die Rekonstruktion von Defekten im Bereich des Ober- und Unterlides nach onkologischen Eingriffen ist eine komplexe Aufgabe. Beschrieben wird der Fall einer Rekonstruktion des Unterlides nach Exzision eines malignen Melanoms bei einer 83-jährigen Patientin.
Herzinfarkte bei jungen Frauen ohne klassische Risikofaktoren sind selten, aber lebensbedrohlich. Bei gut einem Drittel der Frauen unter 50 ist eine spontane Koronargefäß-Dissektion (SCAD) der Auslöser. Die Prognose ist aber insgesamt gut.
Forschende der Uni Bochum haben in Zusammenarbeit mit einem Biotech-Unternehmen einen neuen Biomarker für Parkinson in der Rückenmarksflüssigkeit beschrieben. Der neue Liquor-Biomarker soll schon früh eine sichere Diagnose ermöglichen auch beim kontinuierlichen Monitoring der Erkrankung und der Therapie helfen.
In den vergangenen Jahren wurde viel über einen dramatischen Anstieg von Kolonkarzinomen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen berichtet. Dies führte zu Diskussionen über mögliche ursächliche Umwelt- oder Lebensstilfaktoren. Oder ist am Ende doch alles nur eine Frage der Definition?
Drei Fachgesellschaften haben sich aus der gemeinsam erarbeiteten Nationalen Versorgungsleitlinie „Chronische KHK“ zurückgezogen. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin kritisiert diesen Schritt und fordert eine Wiederaufnahme der Fachgruppen übergreifenden Arbeit.
Sinkende Impfraten gefährden laut einer neuen Studie den Masernschutz in den USA: Millionen Infektionen sind den Forscher zufolge möglich - und eine Rückkehr längst besiegt geglaubter Krankheiten.
Eine gute Nachricht für Erdnussallergiker: Eine orale Erdnuss-Immuntherapie hat sich bei Erwachsenen als wirksam erwiesen und eine Desensibilisierung erreicht.
Ein Kleinkind spielt unbeaufsichtigt mit einem PVC-Rohr und einer Murmel, als es stürzt und sich mit dem Rohr im Gesicht verletzt. Die Blutung ist rasch gestillt, doch die Murmel danach nicht mehr auffindbar. Der Fall zeigt eindrücklich: Auch scheinbar geringfügige Verletzungen können schwerwiegende Folgen haben.
Metformin wirkt pleiotrop: Es verbessert den Glukose- und Lipid-Stoffwechsel und hat antiinflammatorische Eigenschaften. In einer aktuell publizierten Studie konnte ein schmerzlindernder Effekt nachgewiesen werden, dessen Effektstärke die von NSAIDs übertraf.
Der 69-Jährige Patient hatte zuhause schwere chemische Hautverbrennungen erlitten, die eine tägliche Wundversorgung erforderten. Mehrere Feuchtigkeitscremes wandte er ohne Probleme an, bis ihn ein Wechsel auf ein bestimmtes Produkt in die Notaufnahme bringt.
Der Junge, der auch unter milden saisonalen Allergien leidet, stellt sich mit rechtsseitig verstopfter Nase, dickem, verfärbtem Nasensekret, Gesichtsschmerzen, Anosmie und gelegentlichem Nasenbluten vor.
Künstliche Intelligenz (KI) kann helfen, die Prävalenz körperlicher Misshandlungen von Kindern in der Notaufnahme besser zu beurteilen. Das belegt eine Studie, die auf der Jahrestagung der Pediatric Academic Societies (PAS) in Honolulu (Hawaii) präsentiert wurde.
Seit der Covid19-Pandemie stagnieren die Zahlen zu Routineimpfungen und die Impflücken vergrößern sich. In der Zeit vom 21.4. bis zum 27.04.2025 will die Europäische Region der WHO mit der „Europäischen Impfwoche“ (EIW) auf die Bedeutung von Impfmaßnahmen aufmerksam machen.
Erstmals wurde außerhalb einer klinischen Studie ein „Ballon-in-Basket-PFA“-Katheter zur Behandlung von Vorhofflimmern eingesetzt. Das minimalinvasive Verfahren bietet gegenüber etablierten Ablationsmethoden signifikante Vorteile hinsichtlich Gewebeschonung und Zielgenauigkeit.
Bei soliden Tumoren konnten Zelltherapien bislang nicht überzeugen. Einer internationalen Forschungsgruppe unter Führung der Uni Dresden ist es nun mit einer neuartigen Zelltherapie erstmals gelungen, einen Ansatz zu erproben, der auch bei soliden Tumoren erfolgversprechend ist. Die Forschenden sprechen von einem „Durchbruch“.
Die Verteilung der Proteinaufnahme über den Tag ist oft unausgewogen, wobei das Frühstück in allen Altersgruppen die wenigsten Proteine liefert. Das sollten aber gerade ältere Menschen dringend ändern, wie eine aktuelle Übersichtsarbeit zeigt.
Nahrungsergänzungsmittel sind im Spitzensport weit verbreitet, aber sie erfreuen sich auch im Breitensport zunehmender Beliebtheit. Wie sinnvoll sie sind, erklärt die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin in einer aktuellen Stellungnahme und verweist auf ihren Kongress im Mai in Krems an der Donau.
Der Patient leidet unter einem metastasierten Prostatakarzinom, welches auch Harnblase und Rektum beeinträchtigt. In der Folge entwickelt er eine beidseitige Ureterobstruktion mit Hydronephrose und ein akutes postrenales Nierenversagen. Nach der zweiten Nephrostomie schwillt plötzlich das rechte Auge schmerzhaft an.
Eine 45-jährige Transfrau stellt sich mit Hals- und Schluckbeschwerden sowie einer schmerzlosen Schwellung am rechten Hals ärztlich vor. Die Beschwerden bestehen bereits seit einem Monat, seit 14 Tagen ist ihr ein Hautausschlag an Torso und Extremitäten aufgefallen.
Bei bestimmten Livopan-Druckbehältnissen kann es aufgrund von Ventilvereisung zu Gaslecks oder einer Unterbrechung der Gaszufuhr zum Patienten kommen. Darauf weist die Arzneimittelkommission in einem aktuellen Rote-Hand-Brief hin.
Eine kanadische Studie hat einen neuen Therapieansatz zur Behandlung chronischer Rückenschmerzen getestet: Spezielle Medikamente zielen auf sogenannte „Zombie-Zellen“ in Bandscheiben ab, die Entzündung und Schmerzen verursachen.
In Opzelura-Creme können kleine Partikel auftreten. Darüber informiert das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte am Donnerstag in einem Rote-Hand-Brief. Ein Sicherheitsrisiko bestehe aber nicht.
Welche Pigmente kann man sich unbedenklich tätowieren lassen? Und was sollte man im Sinne des Gesundheitsschutzes beim Tätowieren noch beachten? Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) liefert in seiner aktualisierten Q&A-Liste zu Tätowiermitteln und „Permanent Make-up“ Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Viele schwere Fälle von Urtikaria, chronischem Pruritus, Reizdarm oder nicht-IgE-Asthma entziehen sich der Standardtherapie, weil der Mastzell-Rezeptor MRGPRX2 nach Aktivierung massenhaft Entzündungsmediatoren freisetzt – nun haben Bonner Forschende erstmals ein Mittel als Stopp-Signal gefunden.
Seit Jahren gilt 5%ige Minoxidil-Lösung als Goldstandard bei der männlichen androgenetischen Alopezie. Parallel nutzen Betroffene immer öfter auch Off-label niedrig dosiertes orales Minoxidil. Eine brasilianische Arbeitsgruppe liefert nun erstmals placebokontrollierte Vergleichsdaten.
Millionen Menschen sind zum Teil drastisch durch Alkohol und Rauchen beeinträchtigt, zeigt das „Jahrbuch Sucht 2025“. Preise für Alkohol müssten hoch, lautet eine Forderung. Lässt die Jugend hoffen?
Die Aktivität akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) hat sich in der vergangenen Woche weiter reduziert. Das Geschehen werde nun durch Erkältungsviren bestimmt, teilt das Robert Koch-Institut mit. Die Grippewelle sei entsprechend der Definition beendet.
Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin lädt vom 3. bis 6. Mai nach Wiesbaden zum 131. Internistenkongress ein. Welche Themen stehen diesmal im Vordergrund? In einer Vorab-Pressekonferenz gab es nun einen Überblick.
Forschende des Herzzentrums der Uniklinik Köln haben eine mögliche therapeutische Achillesferse der Adipositas identifiziert: das Entzündungs-Enzym Myeloperoxidase (MPO).
Die Nutzung der App „PollDi“ verbessert offenbar die Lebensqualität von Menschen mit Gräserpollenallergie. Besonders die Vollversion mit Pollenprognose, Luftdaten und Symptomtagebuch reduziere die Beschwerden messbar, so eine Studie der Uni Augsburg.
Eine 77-jährige Patientin aus Oberbayern entwickelt nach kurzzeitigen Grippesymptomen binnen Tagen Wortfindungsstörungen, Ataxie und Desorientierung. Bereits 5 Tage nach Klinikeinlieferung fällt sie ins Koma.
Eine klinische Studie hat den möglichen gesundheitlichen Nutzen des Verzehrs von Walnüssen unter die Lupe genommen. Die Forschenden bewerteten mögliche krebsvorbeugende Wirkungen von Walnüssen anhand von nach dem Verzehr messbaren Auswirkungen des Urolithin-Stoffwechsels auf Entzündungsmarker in Blut und Dickdarmpolypengewebe.
Die Europäische Kommission hat die Zulassung des bispezifischen CD20xCD3-Antikörpers Glofitamab (Columvi®) erweitert: Ab sofort ist der Antikörper in Kombination mit Gemcitabin und Oxaliplatin zur Therapie des rezidivierten oder refraktären (r/r) diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) zugelassen.