Kommerzialisierung im Gesundheitswesen

„Dann müssten sie die Ärzte verbeamten“

Ärztevertreter sehen das Gesundheitswesen verstärkt Gefahren der Kommerzialisierung ausgesetzt – insbesondere durch investorengetragene MVZ. Künftig müsse stärker für die Freiberuflichkeit geworben werben, forderten sie beim Hauptstadtkongress.

Eigenbeteiligung

„Die Praxisgebühr muss auf jeden Fall wieder kommen"

Vor dem Hintergrund der Milliardenlücken bei den Krankenkassen und drohender Beitragserhöhungen, machen Vorschläge zu einer möglichen Eigenbeteiligung der Patienten erneut Schlagzeilen. So hält der Kieler Gesundheitsökonom Drabinksi eine Beteiligung der Patienten an den Kosten für dringend geboten.

eRezept und Digitalisierungsstrategie

Ozegowski appelliert an Ärzte: „Legt los!“

Das eRezept soll ab Juli mit der Versichertenkarte eingelöst werden können. Das bestätigte Gematik-Chef Leyck Dieken am Donnerstag. BMG-Digitalisierungschefin Ozegowski appellierte an Ärztinnen und Ärzte, mit der Nutzung jetzt zu beginnen.

Großer Ärzteprotest in BaWü

„Die Stimmung ist in der Ärzteschaft auf einem Tiefpunkt angekommen“

Am kommenden Mittwoch werden laut MEDI Baden-Württemberg über 2.300 Niedergelassene mit ihren Praxisteams und Patienten auf dem Stuttgarter Schlossplatz gegen die Gesundheitspolitik demonstrieren. Der Initiator der Aktion, MEDI-Vorstandsvize Dr. Michael Eckstein erzählt im Interview, was die politischen Forderungen sind und was die Teilnehmenden am 21. Juni erwartet.

Krankenhausratingreport

„Es droht Rationierung“

Um eine gute Gesundheitsversorgung aufrecht zu erhalten, braucht es mehr Effizienz – sowohl im stationären als auch im ambulanten Sektor. Mit der klassischen Einzelpraxis sei das nicht möglich. „Auch im niedergelassenen Bereich muss es größere Strukturen geben“, sagt Prof. Dr. Boris Augurzky.

Reformbedarf

Pilsinger: „Ärzte müssen auch ambulant angestellt arbeiten können“

Hält die Ampel, was sie im Koalitionsvertrag verspricht? Beim Hauptstadtkongress liefern sich Vertreter von Oppositions- und Regierungsparteien einen Schlagabtausch über notwendige Reformen.

Gematik

„Ärzte sind aufgefordert das eRezept vermehrt zu verwenden“

Gesundheitsminister Lauterbach sorgte mit seiner Ankündigung, dass das elektronische Rezept nun schon ab Juli starten soll, für Widerspruch von KBV und KVen. Die Gematik indes fordert die Vertragsärzte auf, die Anwendung ab sofort „vermehrt zu verwenden“.

Hitze-Aktionstag der Ärzteschaft

Deutschland soll einen Hitzeschutzplan bekommen

Deutschland fehlt ein Hitzeschutzplan. Das kritisiert die Bundesärztekammer mit dem morgigen Hitzeaktionstag. Bundesgesundheitsminister Lauterbach verspricht zügig Abhilfe und kündigt einen Hitzeschutzplan nach französischem Vorbild an.

Leyck Dieken zum eRezept per eGK

„Das Wort der KBV gilt“

Das Einlösen von eRezepten per Versichertenkarte soll laut Gesundheitsminister Lauterbach vom 1. Juli an möglich sein. Bereits am Sonntag machte der Gematik-Chef Leyck Dieken in einem Podcast von Asklepios deutlich, dass er dann die KBV in der Umsetzungspflicht sieht.

Lauterbach:

„Beitragssatz zur GKV wird im nächsten Jahr erneut leicht steigen müssen"

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Öffentlichkeit am Dienstag auf steigende Kassenbeiträge vorbereitet: Er rechne angesichts des Milliardenlochs bei den gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) mit leicht steigenden Beiträgen, so der Minister.

Lauterbach:

„Es geht jetzt mit der Digitalisierung los“

Das Einlösen von eRezepten per Versichertenkarte soll nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vom 1. Juli an möglich sein. „Das eRezept ist endlich alltagstauglich“, sagt der SPD-Politiker. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung findet diese "Kommunikation des Ministers unglücklich".

Monitor Patientenberatung

Ärztemangel immer häufiger Thema

Immer mehr Menschen wenden sich an die Unabhängige Patientenberatung, weil sie keinen Arzt finden. Als mögliche Lösung sieht der Patientenbeauftragte der Bundesregierung Stefan Schwartze die weitere Öffnung der Kliniken für die ambulante Versorgung.

KBV warnt:

„Im äußersten Fall droht der Kollaps des ärztlichen Bereitschaftsdienstes“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen, hat anlässlich einer Anhörung zum Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) vor einschneidenden Folgen für die ambulante Versorgung durch eine mögliche Sozialversicherungspflicht im ärztlichen Bereitschaftsdienst gewarnt.

Niederlassung

„Als Oberarzt in der Klinik verdient man mehr“

Fast 20 Jahre arbeitet Dr. Stephan Döring als Arzt im Krankenhaus. Mit Ende 40 beschließt er, sich mit einer eigenen Praxis niederzulassen – als Kinderarzt. Mit dem änd spricht er über finanzielle Herausforderungen, den täglichen Bürokratie-Irrsinn, unfaire Honorierung und die Frage, warum er trotzdem zufriedener ist.

KBV-Vorständin Dr. Sybille Steiner

„Wettbewerb der PVS-Anbieter kommt nicht in Gang“

Auch die letzten Gesetzesänderungen haben keinen Wettbewerb unter PVS-Anbietern angefacht. Das kritisiert Dr. Sybille Steiner. Im Interview mit dem änd spricht sie außerdem über die Herausforderungen für die Legislatur, die geänderte Ersteinschätzungs-Richtlinie, Arzneimittelprüfungen und die TI-Pauschale.

Hausärzteverband Nordrhein

„Medikamenten­lieferung gleicht einem Glücksspiel“

Die Lieferengpässe bei Medikamenten haben auch Auswirkungen auf die hausärztlichen Praxen, beklagt der Hausärzteverband Nordrhein. „Wir brauchen eine Sicherstellung der Arzneimittelversorgung“, fordert der Vorsitzende Dr. Oliver Funken.

Deadline naht

Ärzte müssen Berufshaftpflicht nachweisen

Bis spätestens zum 20. Juli müssen erstmals alle zugelassenen und ermächtigten Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten bei ihrer KV eine ausreichende Berufshaftpflichtversicherung nachweisen, erinnert der MEDI-Verbund.

Entbudgetierung in der Pädiatrie

Erste Details stehen fest

Kinderärzte erhalten fast alle Untersuchungen und Behandlungen seit dem 1. April in voller Höhe vergütet – auch für ihre über 18-jährigen Patienten. Das Verfahren zur Entbudgetierung ist allerdings ziemlich bürokratisch. Jetzt hat der Bewertungsausschuss von KBV und GKV-Spitzenverband die Vorgaben dafür festgelegt.

VV in Hamburg

"Wie kann sich das KV-System gegenüber seinen Mitgliedern noch legitimieren?"

Die Honorarverhandlungen für 2024 werfen ihre Schatten voraus: Der Vorsitzende der Vertreterversammlung der KV Hamburg, Dr. Michael Reusch, prophezeite am Mittwoch in der Hansestadt einen „heißen Herbst“, sollten die Niedergelassenen erneut keine Erhöhung erhalten, die eine Kompensation der gestiegenen Ausgaben zulasse.

Klinikreform und Digitalisierung

Lauterbach markiert rote Linien für Länder und Lobbygruppen

Dass sie bei den großen Reformvorhaben nicht von Anfang an mitreden dürfen, wurmt alle Organisationen im Gesundheitswesen. Doch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verteidigt seine Linie – und zeigt auch den Ländern im Streit um die Krankenhausreform Grenzen auf.