Ein Arzt aus Hessen ist ins Visier des Bundesstaatsanwalts geraten, weil er auf seiner Homepage Blanko-Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht zum Download angeboten hat. Die Bundesärztekammer sieht einen Verstoß gegen die Sorgfaltspflicht. Auch berufsrechtliche Konsequenzen drohen.

Die Unternehmen der Privaten Krankenversicherung (PKV) haben im ersten Halbjahr 2020, das maßgeblich von den Folgen der Corona-Pandemie geprägt war, deutlich mehr für Versicherungsleistungen ausgegeben als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Die Digitalisierung in der Medizin macht vor keinem Fach- oder Aufgabenbereich halt. Auch die Notärzte beschäftigen sich intensiv mit Chancen und Risiken neuer Technologien. Der änd unterhielt sich mit Dr. Florian Reifferscheid über das Thema. Er ist Vorsitzender der Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands (BAND).

Die Menschen massenhaft auf Sars-CoV-2 zu testen, stellt Behörden und Gesundheitswesen vor Probleme. Der Bundesärztekammer-Präsident fordert eine Generalüberholung der Teststrategie. Denn auf die Praxen kommt noch eine weitere Herausforderung zu.

Seit 12. August ist Dr. Jana Husemann Vorsitzende des Hausärzteverbands Hamburg. Seit dessen Gründung 1960 ist sie die erste Frau an der Spitze. „Ich sehe mich als Rollenvorbild“, sagt die junge Ärztin und Mutter. Was sie in ihrem neuen Amt in nächster Zeit so alles vorhat, darüber sprach sie mit dem änd.

Langsam aber kontinuierlich steigt in Deutschland die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus an. Die 2.000er-Schwelle ist wieder überschritten. Wissenschaftler sehen mit Sorge, dass sich das Virus zunehmend in der Fläche ausbreitet. Wie lang kann das gut gehen?

Im Bundesgesundheitsministerium gibt man sich nach der massiven Kritik vom Bundesdatenschutzbeauftragten am Patientendatenschutzgesetz demonstrativ gelassen. Man habe das Gesetz vor seiner Verabschiedung „rechtlich umfassend“ geprüft. Den Kassen reicht das nicht.

Die immens gestiegene Zahl von Corona-Tests in Deutschland führt zu Kapazitätsproblemen. In der Woche vom 10. bis 16. August hätten die teilnehmenden Labore einen Rückstau von 17.142 abzuarbeitenden Proben angegeben, heißt es im aktuellen „Epidemiologischen Bulletin“ des RKI.

24.000 Arzt- und Zahnarztpraxen in Deutschland sind noch nicht an die Telematikinfrastruktur angeschlossen. Das teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag mit. Zur Anbindung von Apotheken und Kliniken nennt sie gar keine Zahl.

In einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fordern nun auch Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung einen Corona-Bonus für die Medizinischen Fachangestellte (MFA). Dieser müsse aus Steuergeldern finanziert werden.

Telematik, Patientenakte und eRezept: In der Ärzteschaft wird hierzulande heftig über die nächsten Schritte der Digitalisierung des Gesundheitswesens debattiert. Doch wie erleben eigentlich die Kollegen in den Nachbarländern die Digitalisierungsdebatte - und welche Projekte werden dort gerade umgesetzt? Die Ärztin und Journalistin Barbara Zenz berichtet für den änd aus Paris.

Kritik an den Kassenärztlichen Vereinigungen kommt aus der SPD. Die Selbstverwaltung würde sich lieber mit den Kassen über Geld streiten, anstatt die Corona-Teststrategie der Länder umzusetzen, sagt die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis.

Der barrierefreie Umbau der Arztpraxen stockt seit Jahren. Die Behindertenbeauftragten fordern mehr Tempo. Die Kassenärztlichen Vereinigungen zeigen sich in einer änd-Umfrage zu dem Thema irritiert, verweisen auf die hohen Kosten für die Praxisinhaber und verlangen finanzielle Anreize und Fördermöglichkeiten.

Beim Besuch des UKSH in Kiel verteidigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn einmal mal mehr die strengen Auflagen für die Bevölkerung – insbesondere im Hinblick auf Veranstaltungen. Einen Vorschlag, wie sich die Maßnahmen vermeiden ließen, präsentierte ein Chirurg.

Die geplante Einführung der elektronischen Patientenakte gemäß dem PDSG verstößt in mehreren Punkten gegen die europäische Datenschutzgrund-Verordnung, meinen Datenschutzbeauftragte von Bund und Ländern. Sie hoffen daher, dass der Bundesrat das Gesetz im September noch stoppt.

33 Millionen Euro fordert die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg für das erste Halbjahr von den Krankenkassen für Corona-bedingte Extra-Kosten. Die Höhe der Summe ruft Kassen und Politik auf den Plan.

Können die Krankenkassen über die geplante elektronische Patientenakte an noch mehr Patientendaten gelangen? Die Betreibergesellschaft gematik hält das für ausgeschlossen.

In Bayern ist die Anzahl der Arztbesuche zwar noch nicht wieder auf Normalniveau – „aber es verdichten sich die Anzeichen einer langsamen, doch stetigen Rückkehr zum Regelbetrieb“. Das teilt die KV Bayerns mit, die mit dem Wissenschaftlichen Beirat die Abrechnungsfrühinformationen analysiert hat.

Die Agentur deutscher Arztnetze sorgt sich um die Belastung der Arztpraxen, wenn der Herbst und damit die Influenza und grippale Infekte kommen - zusätzlich zu Covid-19. Deshalb müsse man jetzt Lehren aus der 1. Corona-Welle ziehen.

Für die IG Med zielt jede gesetzgeberische Aktivität des Bundesgesundheitsministers darauf ab, persönlichsten Daten der Patienten für Krankenkassen und Konzerne frei verfügbar zu machen. Sie bereite deshalb eine Klage vor.