Projektleiter Dr. Christian Juhra

„Ich kenne persönlich keinen Kollegen, der Zweifel am Sinn eines Notfalldatensatzes hat“

Auf der elektronischen Gesundheitskarte sollen künftig Notfalldaten gespeichert werden können. Vergangene Woche sprachen sich die Unfallchirurgen für ein solches Vorgehen aus und entfachten damit erneut die Diskussion um den Datenschutz. Der änd hat bei Dr. Christian Juhra vom Uniklinikum Münster nachgehakt. Er leitet den momentanen Testlauf, an dem 32 Arztpraxen und 4.000 Patienten beteiligt sind. Im Gespräch erklärt er, warum es für Mediziner notwendig ist, Notfalldaten schnell zur Verfügung zu haben, und wie Haus- und Fachärzte langfristig die Angaben für ihre Patienten auf der eGK speichern sollen.

Resolution der Chirurgen

„KVen müssen bei ambulanten Krankenhausleistungen genau hinsehen“

Der Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC) appelliert in einer gemeinsamen Resolution mit dem Berufsverband Deutscher Chirurgen (BDC) an die Kassenärztlichen Vereinigungen, alle im Krankenhaus erbrachten ambulanten Leistungen genau zu prüfen. Hintergrund ist die Öffnung der Kliniken für die ambulante Notfallversorgung.

Konferenz der Gesundheitsminister

Mehr Amts- und Hausärzte ausbilden

Der öffentliche Gesundheitsdienst ist wichtig für die Versorgung der Bevölkerung. Doch der Dienst ist unattraktiv. Das soll sich ändern.

Entwicklung der Telematik

Politik und Kassen werfen Ärzteschaft Blockade vor

Wie können Gesundheitsdaten sicher und verantwortungsvoll genutzt werden? Darüber diskutierte man in Berlin. Dass die Bedeutung von Big Data zunimmt, darin waren sich alle einig. Die größten Probleme mache dabei die ärztliche Selbstverwaltung, wurde beklagt.

Antikorruptionsgesetz

Honorarärzte besonders anfällig für Korruption?

Der hessische Oberstaatsanwalt Alexander Badle sieht „erhebliche Probleme“ bei der Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten im Zusammenhang mit dem neuen Antikorruptionsgesetz. Das gelte vor allem für die Vergütung von Honorarärzten.

Welche Folgen hat der Brexit für auswanderungswillige deutsche Ärzte?

„Es gibt eine gültige Gesetzeslage”

Noch vor zehn Jahren galt Großbritannien als lukratives Ziel für auswanderungswillige deutsche Ärzte. Mittlerweile ist das Interesse zwar deutlich abgekühlt. Einige aber wagen auch heute noch den Schritt auf die Insel. Worauf müssen sie sich nach der Brexit-Entscheidung einstellen?

Notfalldatensatz

Unfallchirurgen befürworten Erweiterung der elektronischen Gesundheitskarte

In der Diskussion um die elektronische Gesundheitskarte und das geplante Speichern von Notfalldatensätzen vermisste man bisher eine Stimme: die jener Ärzte, die in Notfällen schnell mit Patienten in Kontakt kommen. Nun bringt sich die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie in die Debatte ein. Sie sieht im geplanten Ausbau der eGK „einen erheblichen Nutzen für die künftige Patientenversorgung“.

Wartezeiten-Service des änd

Entlastung für das Praxisteam - und Service für die Patienten

Jeden Tag eine Nervenprobe für das Praxisteam: Patienten, die am Telefon pampig werden, weil der nächste Termin erst in mehreren Wochen frei ist – oder sich wundern, wie rasch sie vorbeikommen können. Der neue Wartezeitenservice des änd setzt genau da an.

Ärzte fürchten Reform des Psychotherapeutengesetzes

„Das ist eine apokalyptische Vorstellung“

Mit großer Sorgen erwarten die Ärzte den ersten Entwurf zum neuen Psychotherapeutengesetz. Sie fürchten, von den psychologischen Psychotherapeuten an den Rand gedrängt zu werden. Die Bundesärztekammer habe das Thema jahrelang verschlafen, kritisiert Dr. Heiner Heister, Vorstandsmitglied der Ärztekammer Nordrhein.

"Agenda Facharzt 2020"

Das fordern die Facharztverbände im SpiFa

Die Mitgliederversammlung des Spitzenverbandes der Fachärzte (SpiF) hat die „Agenda Facharzt 2020“ zur Zukunftsgestaltung der Gesundheitsversorgung in Deutschland verabschiedet. Der Dachverband fachärztlicher Berufsverbände stellt darin deutliche Forderungen auf.

KV Schleswig-Holstein

„So gut wie lange nicht“

Lange Zeit gab es regelmäßig Kritik aus der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein am Zustand der KBV. Bis jetzt. Denn am Mittwoch lobte KV-Chefin Schliffke plötzlich die neue Einigkeit der KBV-Delegierten. Zugleich hat sie ein neues Problem ausgemacht: ein geplantes Gesetz von Bundesgesundheitsminister Gröhe.

KBV-Chef Gassen

Wahlkampfauftakt beim Italiener

Dr. Andreas Gassen strebt bekanntlich eine zweite Amtszeit an der Spitze der Kassenärztlichen Bundesvereinigung an. Sein Bewerbungsschreiben: das Positionspapier „KBV 2020“. Bevor er damit in der Berliner Bundespolitik hausieren geht, will er erst noch die Fachöffentlichkeit auf seine Seite ziehen: ein KBV-Chef im Wahlkampfmodus.

Ex-KV-Chef Eckert

„Die Sache ist vollkommen verfahren“

Zu DDR-Zeiten musste er wegen „staatsgefährdender Propaganda“ in Haft – seit dieser Woche ist er Träger des Bundesverdienstkreuzes. Aus diesem Grund sprach der änd mit Dr. Wolfgang Eckert, dem langjährigen Vorsitzenden der KV Mecklenburg-Vorpommern. Wir trafen einen aufgeräumten 73-Jährigen, der nach wie vor gut austeilt. Gegen jene, die an Posten kleben oder politisches Porzellan zerschlagen. Und der sagt, was man anders machen kann – etwa in der Honorarabrechnung.

Bilanz nach 20 Jahren IGeL

„Die bürokratischen Anforderungen müssen zurückgefahren werden“

Seit 20 Jahren gibt es die sogenannten IGeL, die Individuellen Gesundheitsleistungen. Dr. Gerda Enderer-Steinfort, Gynäkologin aus Köln, ist eine der „Mütter“ dieser Selbstzahlerleistungen für Kassenpatienten. Der änd sprach mit ihr über ihre Motivation und welche Entwicklung das Angebot genommen hat.

Berlin

SPD bereitet Konzept zur Bürgerversicherung vor

Die Vorboten des Bundestags-Wahlkampfes 2017 sind auch auf dem Hauptstadtkongress zu spüren. SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach äußerte sich in einer Gesprächsrunde zur Zukunft der Krankenversicherung in Deutschland.

Hauptstadtkongress diskutiert Trend zur Ambulantisierung

Rezepte gegen Wildwuchs gesucht

Wer in der Gesundheitspolitik etwas auf sich hält, treibt sich in diesen Tagen auf dem „Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2016“ herum. Spannend sind dabei gerade die kleineren Diskussionsrunden, in denen über Lösungen für medizinische Versorgungsprobleme gestritten wird. Am Mittwoch stand unter anderem die vielbeschworene Überwindung der Sektorengrenzen zur Diskussion.

Fachgesellschaft zum Status der Schmerzmedizin

„Qualität in der ambulanten Versorgung lässt nach“

Zu wenig Ärzte für zu viele Patienten, und Niedergelassene, die nur mangelhaft auf Schmerzpatienten eingestellt sind – das beklagte der Präsident der Schmerzgesellschaft, Prof. Michael Schäfer am Dienstag in Berlin. Das liege auch am ökonomischen Druck. Schäfer setzt Hoffnungen in eine neue Fachkunde-Weiterbildung. Vom eigenen Facharzt-Status nimmt man aber Abstand.

Klinikkonzern wehrt sich

Asklepios erwägt rechtliche Schritte nach Montgomery-Kritik

Nach der Kritik von Bundesärztekammerpräsident Prof. Frank Ulrich Montgomery an der angeblichen „Hire-and-fire-Mentalität“ des Klinikkonzerns Asklepios (Hamburg) erwägt der Klinikkonzern nun offenbar rechtliche Schritte.

KVN-Analyse

Hausärzte innerhalb von zehn Minuten erreichbar

97 Prozent der rund 7,8 Millionen Einwohner in Niedersachsen erreichen innerhalb von zehn Minuten einen niedergelassenen Hausarzt. Dies ist die Kernaussage einer aktuellen Erreichbarkeitsanalyse der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN).

Kinderärzte bei Misshandlungsverdacht

„In der Praxis sind wir bei dem Thema alleine“

Seit vier Jahren gilt das Kinderschutzgesetz, es setzt auch auf die Mitarbeit von Niedergelassenen. Die Zusammenarbeit mit den Ämtern funktioniert aber nur leidlich, sagt Thomas Fischbach, Präsident des Kinderärzteverbands. Er fordert weniger Datenschutz – und mehr Honorierung.