Wahlkampf in Berlin

Parteien haben Niedergelassene kaum im Blick

Ein Blick in die Wahlprogramme zeigt, dass vor allem die Krankenhäuser gestärkt werden sollen – und der wahrscheinliche Wahlsieger, die SPD, MVZs ausbauen will.

Urteil des Bundessozialgerichts

KV Berlin verbietet erfolgreich Praxisumzug

Eine Psychotherapeutin wollte ihre Praxis verlegen – innerhalb des Planungsbereichs Berlin, aber in eine besser versorgte Gegend. Dagegen ging die KV vor und bekam nun in letzter Instanz Recht. Das Urteil hat Signalwirkung für alle Ärzte, die einen Praxisumzug erwägen, nicht nur in Berlin.

Kammerchef Clever im Interview

„Telemedizin muss in Ärztehand bleiben“

Telemedizin, Fernbehandlung: Bei diesen Themen schlagen die Wellen in der gesundheitspolitischen Diskussion oft hoch. Die Landesärztekammer Baden-Württemberg will nun Modellprojekte mit reiner Fernbehandlung zulassen. Kammerpräsident Dr. Ulrich Clever erklärt im Interview mit dem änd die Hintergründe zum Beschluss der Kammerversammlung.

Enger im Interview

„Irgendwo gibt es auch eine Grenze der Duldsamkeit“

Auch wenn die parlamentarische Sommerpause ein wenig Ruhe vorgaukelt: Das nächste gesundheitspolitische Reformgesetz kommt bestimmt. Darüber hinaus versprechen die KV-Wahlen in den Ländern die eine oder andere hitzige Schlacht um die künftige berufspolitische Ausrichtung innerhalb der Ärzteschaft. Welche Themen sollten dabei im Fokus stehen? Der änd sprach mit Dr. Ilka Enger, Vorstandsmitglied der KV Bayerns und Mitglied im Bayerischen Facharztverband (BFAV), über das Thema.

Westfalen-Lippe

Ärztekammer will Chefarztverträge prüfen

Chefarztverträge einschließlich Nebenabsprachen sollten den Ärztekammern vor Abschluss zur Prüfung vorgelegt werden. Zum Schutz von „Arzt und Patient“ plädiert die Spitze der Ärztekammer Westfalen-Lippe für die Sichtung der Verträge – als Teil der Umsetzung von ethischen Grundsätzen für das ärztliche Handeln.

Präventivmaßnahmen an Kliniken

„Absolute Sicherheit kann es nicht geben“

Nach dem tödlichen Schuss auf einen Charité-Arzt durch einen Patienten wird sich an den Sicherheitsvorkehrungen in Berliner Kliniken nichts ändern. In anderen Häusern Deutschlands werden indes schon Securitydienste beschäftigt – man will sie dort nicht missen.

Kurswechsel in Berlin?

KV will angeblich 15 Portalpraxen eröffnen

Ursprünglich war von höchstens acht Praxen die Rede, weil sonst die Niedergelassenen überlastet würden. Nun sollen offenbar die Kliniken die Praxen betreiben.

Fünf Jahre Formularlabor WL

„Die Sichtweise der Ärzte muss stärker einbezogen werden“

Unzeitgemäß, unverständlich, unsystematisch und unpraktisch: Zu diesem Urteil kommt das Formularlabor der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) nach fünf Jahren Beschäftigung mit dem Kernstück der Bürokratie in deutschen Arztpraxen, den Formularen. Die Forderung der Westfalen: stärkerer Einbezug der Praxen bei den Entwicklungs- und Monitoring-Prozessen und eine Erprobungsphase für neue Richtlinien.

Gesetzgebung

So will Gröhe „Mondpreise“ für Arzneimittel ausbremsen

Gesundheitsminister Gröhe will gegen rasant steigende Arzneikosten vorgehen - ohne die Versorgung der Patienten zu gefährden oder die Innovationskraft der Pharmaindustrie zu beeinträchtigen. Ein schwieriges Vorhaben.

Chefredakteur Grill

„Die Ärzte zeigen zu Recht mit dem Finger auf uns Journalisten“

Die kürzlich veröffentlichte Datenbank über Zahlungen der Pharmaindustrie an Ärzte, Kliniken und Krankenkassen sorgt für eine rege Berichterstattung in den Medien. Und für heftige Debatten unter Ärzten. Der änd hat, wie angekündigt, die Macher der Datenbank vom Recherchenetzwerk „Correctiv“ interviewt und Fragen unserer Leser gestellt. Für dessen Chefredakteur Markus Grill steht fest, dass Ärzte immer in einen Interessenkonflikt geraten, wenn sie Gelder erhalten.

AOK-Ärzteatlas 2016

„Viele Ärzte, aber schlecht verteilt“

Deutschland stehe bei der Arztdichte mit 4,1 praktizierenden Ärzten je 1.000 Einwohner im internationalen Vergleich auf einem der Spitzenplätze. Die Zahl liege um knapp ein Viertel über dem internationalen Durchschnittswert. Das zeigt der Ärzteatlas 2016 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Das Problem sei die schlechte Verteilung übers Bundesgebiet.

Antikorruptionsgesetz

Kliniken kündigen Verträge mit Niedergelassenen

Krankenhäuser kündigen derzeit reihenweise Konsiliarverträge mit niedergelassenen Operateuren. Das hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft gegenüber dem änd bestätigt. Grund: das Antikorruptionsgesetz. Möglicherweise fürchten einige Klinikverwaltungen, dass ihre Verträge den Tatbestand der „unzulässigen Patientenzuführung“ erfüllen könnten.

Pharma-Zuwendungen

Montgomery fordert Offenlegung aller Zahlungen

In der Diskussion um Zuwendungen der Pharmaindustrie für Ärzte fordert Bundesärztekammer-Präsident Prof. Frank-Ulrich Montgomery die Offenlegung aller Zahlungen.

Herzinsuffizienz

ZI sieht großes Potenzial für ambulante Behandlung

Herzinsuffizienz hat sich zu einem der Hauptanlässe für eine stationäre Aufnahme entwickelt – seit dem Jahr 2000 haben sich die Fallzahlen fast verdoppelt. Laut einer Studie der Gesundheitsökonomin Prof. Leonie Sundmacher im Auftrag des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) ließen sich jedoch zwei Drittel der stationären Herzinsuffizienzfälle bei einer intensiven Betreuung ausschließlich ambulant behandeln.

Hamburgs KV-Chef Plassmann

„Jede Verordnung muss wirtschaftlich sein“

Richtgrößen, Wirtschaftlichkeitsprüfungen und Regresse machen niedergelassenen Ärzten das Praxisleben schwer. In Hamburg wollte die KV ihre Mitglieder schützen, musste vor Gericht aber eine Schlappe hinnehmen. Nun ist die Verwirrung groß, hinter vorgehaltener Hand ist von sechsstelligen Regressummen die Rede. Was ist passiert und wie geht es weiter? Der änd hat Walter Plassmann, den Vorsitzender der KV Hamburg, zum Gespräch getroffen.

Das sollten Ärzte beachten

Aktuelle Fragen und Antworten zum Antikorruptionsgesetz

Auch wenn das umstrittene Antikorruptionsgesetz so langsam aus den Schlagzeilen zu verschwinden scheint: Es gibt noch viele offene Fragen in der Ärzteschaft. Das registriert der änd unter anderem an den Nachfragen von Mitgliedern an die Redaktion. Grund genug, eine kleine Frage-Antwort-Übersicht zu verfassen: Die Fachanwälte Gregor Leber und Julia Fellmer (Düsseldorf) waren für den änd tätig.

Sieg vor dem Arbeitsgericht Berlin

Ex-KBV-Juristin bekommt weiter mehr als 12.000 Euro fürs Nichtstun

Andreas Köhler hatte die stellvertretende Leiterin der Rechtsabteilung 2008 kostspielig aufs Abstellgleis gesetzt, die KBV hält den Vertrag heute für sittenwidrig. Das Gericht sah das anders. Die Selbstverwaltung wird weiter zahlen müssen.

KVWL-Chef Dryden zum geplanten Gröhe-Gesetz

„Ich halte das für einen erheblichen Warnschuss“

Kritik an den Plänen von Gesundheitsminister Gröhe, die Selbstverwaltung stärker an die Kette zu legen, war aus den Länder-KVen bislang allenfalls zaghaft zu vernehmen. Im Gespräch mit dem änd äußert sich mit Dr. Wolfgang-Axel Dryden, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, nun erstmals ein KV-Chef öffentlich zu den umstrittenen Gesetzesplänen.

Positionspapier 2020

Union und SPD lehnen KBV-Konzept ab

Es sollte das große Positionspapier der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) für die Bundestagswahl im kommenden Jahr werden – doch das Konzept „KBV 2020“ stößt bei Kliniken, Krankenkassen und auch einigen Ärzteverbänden schon jetzt auf Ablehnung. Die nächste Watschn kommt aus der Politik.

„Online-Rollout“ der Gesundheitskarte

Nichts Genaues weiß man nicht

Auch wenn sie von Politik und IT-Industrie händeringend erwartet werden: Die Online-Funktionen der elektronischen Gesundheitskarte lassen weiter auf sich warten – und das könnte auch noch ein Weilchen so bleiben: Selbst die in den Testregionen Verantwortlichen können den beteiligten Ärzten nach wie vor keine festen Starttermine nennen.