Positionspapier 2020

Union und SPD lehnen KBV-Konzept ab

Es sollte das große Positionspapier der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) für die Bundestagswahl im kommenden Jahr werden – doch das Konzept „KBV 2020“ stößt bei Kliniken, Krankenkassen und auch einigen Ärzteverbänden schon jetzt auf Ablehnung. Die nächste Watschn kommt aus der Politik.

„Online-Rollout“ der Gesundheitskarte

Nichts Genaues weiß man nicht

Auch wenn sie von Politik und IT-Industrie händeringend erwartet werden: Die Online-Funktionen der elektronischen Gesundheitskarte lassen weiter auf sich warten – und das könnte auch noch ein Weilchen so bleiben: Selbst die in den Testregionen Verantwortlichen können den beteiligten Ärzten nach wie vor keine festen Starttermine nennen.

Vertrag zu Portalpraxen

„Unsere Beschäftigten freuen sich auf die Zusammenarbeit mit den Niedergelassenen“

In Berlin ist am Freitag der Startschuss für die erste von bis zu acht geplanten Portalpraxen gefallen: Die Kassenärztliche Vereinigung, das Unfallkrankenhaus Berlin und Gesundheitssenator Czaja unterzeichneten einen Vertrag, der die Rettungsstelle entlasten soll und eine verbesserte Notfallversorgung zum Ziel hat. Verantwortlich für das Projekt ist die KV. Sie ist optimistisch, dass sich niedergelassene Ärzte freiwillig zum Dienst melden.

Interview mit KVN-Chef Barjenbruch

„Diese Maximalversorgung ist auf Dauer nicht finanzierbar“

Über den drohenden Ärztemangel wird in Berlin viel diskutiert – aber meist von selbsternannten Experten, die wenig Bezug zum konkreten Versorgungsgeschehen haben. Wie sieht die Lage in einem Flächenland wie zum Beispiel Niedersachsen konkret aus? Der änd sprach mit dem KV-Vorsitzenden Mark Barjenbruch über das Thema.

Gassen kritisiert geplantes Selbstverwaltungsgesetz

„Das ist ein Gängelungswerk“

Als einen Eingriff in die Selbstverwaltung empfindet KBV-Chef Gassen das geplante Selbstverwaltungsstärkungsgesetz der Bundesregierung. Die Rechtsaufsicht durch Minister Gröhe dürfe nicht zur „kleinteiligen Fachaufsicht mutieren“. Der änd dokumentiert die wichtigsten Punkte des geplanten Gesetzes.

Projektleiter Dr. Christian Juhra

„Ich kenne persönlich keinen Kollegen, der Zweifel am Sinn eines Notfalldatensatzes hat“

Auf der elektronischen Gesundheitskarte sollen künftig Notfalldaten gespeichert werden können. Vergangene Woche sprachen sich die Unfallchirurgen für ein solches Vorgehen aus und entfachten damit erneut die Diskussion um den Datenschutz. Der änd hat bei Dr. Christian Juhra vom Uniklinikum Münster nachgehakt. Er leitet den momentanen Testlauf, an dem 32 Arztpraxen und 4.000 Patienten beteiligt sind. Im Gespräch erklärt er, warum es für Mediziner notwendig ist, Notfalldaten schnell zur Verfügung zu haben, und wie Haus- und Fachärzte langfristig die Angaben für ihre Patienten auf der eGK speichern sollen.

Resolution der Chirurgen

„KVen müssen bei ambulanten Krankenhausleistungen genau hinsehen“

Der Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC) appelliert in einer gemeinsamen Resolution mit dem Berufsverband Deutscher Chirurgen (BDC) an die Kassenärztlichen Vereinigungen, alle im Krankenhaus erbrachten ambulanten Leistungen genau zu prüfen. Hintergrund ist die Öffnung der Kliniken für die ambulante Notfallversorgung.

Konferenz der Gesundheitsminister

Mehr Amts- und Hausärzte ausbilden

Der öffentliche Gesundheitsdienst ist wichtig für die Versorgung der Bevölkerung. Doch der Dienst ist unattraktiv. Das soll sich ändern.

Entwicklung der Telematik

Politik und Kassen werfen Ärzteschaft Blockade vor

Wie können Gesundheitsdaten sicher und verantwortungsvoll genutzt werden? Darüber diskutierte man in Berlin. Dass die Bedeutung von Big Data zunimmt, darin waren sich alle einig. Die größten Probleme mache dabei die ärztliche Selbstverwaltung, wurde beklagt.

Antikorruptionsgesetz

Honorarärzte besonders anfällig für Korruption?

Der hessische Oberstaatsanwalt Alexander Badle sieht „erhebliche Probleme“ bei der Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten im Zusammenhang mit dem neuen Antikorruptionsgesetz. Das gelte vor allem für die Vergütung von Honorarärzten.

Welche Folgen hat der Brexit für auswanderungswillige deutsche Ärzte?

„Es gibt eine gültige Gesetzeslage”

Noch vor zehn Jahren galt Großbritannien als lukratives Ziel für auswanderungswillige deutsche Ärzte. Mittlerweile ist das Interesse zwar deutlich abgekühlt. Einige aber wagen auch heute noch den Schritt auf die Insel. Worauf müssen sie sich nach der Brexit-Entscheidung einstellen?

Notfalldatensatz

Unfallchirurgen befürworten Erweiterung der elektronischen Gesundheitskarte

In der Diskussion um die elektronische Gesundheitskarte und das geplante Speichern von Notfalldatensätzen vermisste man bisher eine Stimme: die jener Ärzte, die in Notfällen schnell mit Patienten in Kontakt kommen. Nun bringt sich die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie in die Debatte ein. Sie sieht im geplanten Ausbau der eGK „einen erheblichen Nutzen für die künftige Patientenversorgung“.

Wartezeiten-Service des änd

Entlastung für das Praxisteam - und Service für die Patienten

Jeden Tag eine Nervenprobe für das Praxisteam: Patienten, die am Telefon pampig werden, weil der nächste Termin erst in mehreren Wochen frei ist – oder sich wundern, wie rasch sie vorbeikommen können. Der neue Wartezeitenservice des änd setzt genau da an.

Ärzte fürchten Reform des Psychotherapeutengesetzes

„Das ist eine apokalyptische Vorstellung“

Mit großer Sorgen erwarten die Ärzte den ersten Entwurf zum neuen Psychotherapeutengesetz. Sie fürchten, von den psychologischen Psychotherapeuten an den Rand gedrängt zu werden. Die Bundesärztekammer habe das Thema jahrelang verschlafen, kritisiert Dr. Heiner Heister, Vorstandsmitglied der Ärztekammer Nordrhein.

"Agenda Facharzt 2020"

Das fordern die Facharztverbände im SpiFa

Die Mitgliederversammlung des Spitzenverbandes der Fachärzte (SpiF) hat die „Agenda Facharzt 2020“ zur Zukunftsgestaltung der Gesundheitsversorgung in Deutschland verabschiedet. Der Dachverband fachärztlicher Berufsverbände stellt darin deutliche Forderungen auf.

KV Schleswig-Holstein

„So gut wie lange nicht“

Lange Zeit gab es regelmäßig Kritik aus der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein am Zustand der KBV. Bis jetzt. Denn am Mittwoch lobte KV-Chefin Schliffke plötzlich die neue Einigkeit der KBV-Delegierten. Zugleich hat sie ein neues Problem ausgemacht: ein geplantes Gesetz von Bundesgesundheitsminister Gröhe.

KBV-Chef Gassen

Wahlkampfauftakt beim Italiener

Dr. Andreas Gassen strebt bekanntlich eine zweite Amtszeit an der Spitze der Kassenärztlichen Bundesvereinigung an. Sein Bewerbungsschreiben: das Positionspapier „KBV 2020“. Bevor er damit in der Berliner Bundespolitik hausieren geht, will er erst noch die Fachöffentlichkeit auf seine Seite ziehen: ein KBV-Chef im Wahlkampfmodus.

Ex-KV-Chef Eckert

„Die Sache ist vollkommen verfahren“

Zu DDR-Zeiten musste er wegen „staatsgefährdender Propaganda“ in Haft – seit dieser Woche ist er Träger des Bundesverdienstkreuzes. Aus diesem Grund sprach der änd mit Dr. Wolfgang Eckert, dem langjährigen Vorsitzenden der KV Mecklenburg-Vorpommern. Wir trafen einen aufgeräumten 73-Jährigen, der nach wie vor gut austeilt. Gegen jene, die an Posten kleben oder politisches Porzellan zerschlagen. Und der sagt, was man anders machen kann – etwa in der Honorarabrechnung.

Bilanz nach 20 Jahren IGeL

„Die bürokratischen Anforderungen müssen zurückgefahren werden“

Seit 20 Jahren gibt es die sogenannten IGeL, die Individuellen Gesundheitsleistungen. Dr. Gerda Enderer-Steinfort, Gynäkologin aus Köln, ist eine der „Mütter“ dieser Selbstzahlerleistungen für Kassenpatienten. Der änd sprach mit ihr über ihre Motivation und welche Entwicklung das Angebot genommen hat.

Berlin

SPD bereitet Konzept zur Bürgerversicherung vor

Die Vorboten des Bundestags-Wahlkampfes 2017 sind auch auf dem Hauptstadtkongress zu spüren. SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach äußerte sich in einer Gesprächsrunde zur Zukunft der Krankenversicherung in Deutschland.