Die TK sorgte am Mittwoch mit der Ankündigung für Aufsehen, ihren Versicherten die Gesundheits-App „ADA“ anzubieten und sie nach Diagnosestellung von Ärzten im TK-eigenen Ärztezentrum beraten zu lassen. Der NAV-Virchow-Bund warnt die Kasse nun vor diesem Schritt.

Ein Ende des ausschließlichen Fernbehandlungsverbots war längst überfällig, sagt der Jurist Professor Jan Eichelberger. Eben weil es die Entscheidungsgewalt wieder den Fachärzten gebe. Sie sollten gut über das Behandlungsniveau wachen.

Ab 2019 werden bei der TK versicherte Patienten häufiger mit Vordiagnosen zum Arzt kommen, die durch die App „Ada“ gestellt wurden. Auch Videosprechstunden werden angeboten – mit Ärzten der TK.

KBV-Vize Hofmeister lehnt MVZs in Händen von Arztnetzen ab: Das würde das bekannte Dilemma der Investoreninteressen nur verschärfen. Der Chef der Arztnetzagentur glaubt dagegen, dem mit ausreichend engen Vorgaben begegnen zu können.

In einer Dokumentation untersuchen zwei Filmemacher, wie sich die Arbeit in den deutschen Krankenhäusern seit Einführung der Fallpauschalen verändert hat. Sie ziehen ein verheerendes Fazit. Das sollte auch im ambulanten Bereich als Warnung dienen.

Gesundheitsminister Jens Spahn bläst nach Meinung der IG Med mit seinem Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) zu einem groß angelegten Angriff auf die eigenständige Organisation freiberuflicher, selbständiger Praxen. In einem offenen Brief an den Bundesgesundheitsminister kündigt ihm die Organisation zivilen Ungehorsam an.

Portalpraxen nicht mehr als Soll, sondern als Muss, der Sicherstellungsauftrag bei den Ländern, integrierte Leitstellen: Die Grünen fordern Reformen in der Notfallversorgung.

Die Ärztekammer Nordrhein will Kollegen helfen, die auf Grund der fortschreitenden Kommerzialisierung in Konflikt mit ihrem ärztlichen Ethos geraten. Dafür stimmten die Delegierten der Kammerversammlung am Samstag in Düsseldorf. Weitere Themen waren das TSVG, der Öffentliche Gesundheitsdienst und die Fernbehandlung.

Die Bürokratiebelastung in Arztpraxen ist erneut gestiegen, Grund ist die demografische Entwicklung. KBV-Vorstandsmitglied Kriedel will in drei Jahren messbare Ergebnisse zur Verringerung der Schreibtischarbeit vorweisen.

Mit einem neuen Angebot hat der private Krankenversicherer Allianz den Zorn des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (bvkj) auf sich gezogen.

Ärzte, die mobile Kartenterminals benutzen, müssen diese bis zum Ende des Jahres mit einem Update für die Telematikinfrastruktur nachrüsten – oder Neugeräte kaufen. Darauf hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hingewiesen.

Der Ärzteverband Medi Baden-Württemberg drängt weiter auf die vollständige Kostenübernahme beim Anschluss der Praxen an die Telematikinfrastruktur durch die Krankenkassen. Man bereite deswegen bereits erste Musterklagen vor.

In einem halben Jahr soll das neue E-Health-Gesetz kommen. Die Strategie dahinter kann das Ministerium nur vage vermitteln. Harte Strafen für unberechtigte Zugriffe auf Patientendaten könnten ein Kernelement sein.

Ärzte- und IT-Verbände fordern mehr Mitbestimmung bei der Festlegung der Standards für eine elektronische Patientenakte. Das Thema könne man nicht allein den Krankenkassen und der Selbstverwaltung überlassen.

Der CDU-Gesundheitspolitiker Hennrich ist unsicher, wie mit Investoreninteressen an MVZ umgegangen werden soll, sagt er bei einer Tagung der Labormediziner. Bei der ging es auch um Künstliche Intelligenz in der Medizin: KV-Vize Hofmeister sieht die Ärzte hier als Vorreiter.

Mit einer Bundesratsinitiative will Hamburgs Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks Zulassungssperren aushebeln. Länder sollen künftig in Eigenregie über zusätzliche Arztsitze entscheiden können. Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg reagiert mit Unverständnis.

Die Politik müsse die Gründung von MVZ-Ketten eindämmen, fordert der Präsident der Bundesärztekammer Prof. Frank Ulrich Montgomery. Nur ohne Monopole könne man auch künftig eine gute Versorgung gewährleisten.

Die Mehrheit der Arztpraxen ist noch nicht an die Telematik-Infrastruktur angeschlossen – und viele haben auch nicht vor, das in Zukunft zu ändern. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Bayerischen Fachärzteverbands (BFAV).

Man sollte MVZs nicht verteufeln – auch dann nicht, wenn sie von einem Kapital-Investor getragen werden, sagt Dr. Michael Späth. Im schlimmsten Fall könne eine solche „Kritik aus der Hüfte“ der Versorgung schaden. Warum, erklärt der Ex-KBV-Vorstand im Gespräch mit dem änd.

Der Notdienst braucht eine eigene Säule zur Finanzierung. Darin waren sich Vertreter der Vertragsärzte, der Krankenhäuser und der Politik bei einer Diskussion in Düsseldorf einig. Denn das Nachfrageverhalten der Patienten lasse sich auch mit Portalpraxen nur bedingt steuern. Die Kassen aber stellen sich quer.